Dipnetting

Nein, kein neuer Trend im Internet, es hat auch nichts zu tun mit unanständigen Dingen…

Dip net fishing ist in diesen Wochen extrem beliebt bei allen Alaskianern. Hier an der Mündung des Kasilof und des Kenai Rivers läuft derzeit die Lachssaison. Gegen eine einmalige Gebühr von nur 30 US-Dollar erhalten die Einheimischen die Genehmigung, in den beiden letzten Juliwochen soviele Lachse wie gewünscht für den Eigenbedarf aus den Flüssen zu holen.

Und das tun sie dann auch: In Anglerhosen stehen sie bis zur Brust tief im Wasser und halten ihre riesigen Käscher in das Gewässer. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, bei so vielen Millionen Lachsen, die mit der Flut flussaufwärts ziehen, bleibt so manches Prachtexemplar in den Netzen der „Dip net fisher“ hängen und landet direkt danach in mitgebrachten Kühlboxen, wie alles in den USA natürlich auch im XXL-Format.

Die Strände sind überfüllt von Menschen, überall Partytime. Und da Amerikaner sich selten ohne motorisiertes Fahrzeug fortbewegen, knattern überall All-Terrain-Vehicles und Pickup-Trucks durch den weichen Sand. Felix hat die Aufforderung zum „Spurenziehen im Sand“ dann auch mal direkt ausgenutzt und sich eindrücklich im Sand verewigt.

Hat Spaß gemacht!

Ganz, ganz oben in Alaska!

Irgendwie sind wir auf den Geschmack gekommen.

Zuerst waren wir uns gar nicht so sicher, ob wir nach dem Dempster Highway im Yukon noch einmal 800 Kilometer Einsamkeit in den Norden und wieder zurück auf uns nehmen wollen. Aber dann hat es uns doch gepackt. Eine Reise nach Alaska wäre ohne den Dalton Highway auch nicht komplett.

Und nun sind wir da, in Deadhorse/Prudhoe Bay, Alaska. Am Ende des Dalton Highways und gefühlt am Ende der Welt. Zumindest sind wir am Rande des nordamerikanischen Kontinents, direkt am Polarmeer, weiter geht es hier wirklich nicht. 

Deadhorse/Prudhoe Bay kann man als eine Welt für sich bezeichnen. Nicht im eigentlichen Sinne eine Stadt, sondern vielmehr ein großes Industriegebiet, in dem sich alles ausschließlich um Erdöl dreht. Arbeiter-Unterkünfte in Containerblocks, Bohrtürme und Pumpanlagen, überall schweres Gerät, alles robust und zweckmäßig. Das ist das einzige, was in dieser harschen Umgebung zählt. 

Nicht nur Deadhorse/Prudhoe Bay hat seine Existenz dem schwarzen Gold zu verdanken, sondern auch der Dalton Highway. Denn eigentlich ist er nichts anderes als eine Versorgungsstraße für die Ölfelder und gleichzeitig Servicestraße für die Trans-Alaska-Pipeline, über die das Rohöl quer durch Alaska in den Hafen von Valdez transportiert wird.

Die Fahrt hierher durch Gebirge und schließlich durch endlose flache Tundra und nun dieser raue Ort, beides ein Erlebnis!

Alaska, wir sind da!

Nach den Tagen auf dem Dempster Highway, Yukon, und der anschließenden​ Fahrt über den „Top of the World“ Highway sind wir nun im 49. Bundesstaat der USA angekommen. Alaska, wir sind da!

Die wenigen Formalitäten bei einem überaus freundlichen Grenzbeamten waren schnell erledigt und schon hat uns Alaska mit Sonne und einem tollen Panoramablick am höchsten Punkt des „Top of the World“ Highway empfangen. 

Das macht Lust auf die nächsten Wochen!

Pannendienst auf dem Dempster Highway

Kurt und Elisabeth aus der Schweiz waren zügig mit ihrem Mercedes Axor auf dem Dempster Highway in Richtung Norden unterwegs, als plötzlich der rechte hintere Reifen platzte. Warum? Zu alt? Zu wenig Luft? Zufall?

Zum Glück passierte das nicht auf einer der vielen Bergstrecken oder auf dem im Permafrost hoch gebauten Straßendamm! Und zum Glück reagierte Kurt wohlbedacht und konnte den 13-Tonnen-Truck noch sicher auf eine sandige Fläche neben der Gravelpiste lenken.

Kurze Zeit später kam dann unser Trüppchen deutscher Overlander an dem havarierten Unikat vorbei: Heike und Oskar aus Fürth, Martina und Hermann aus Düsseldorf und wir befuhren die 750 km lange Schotter- und Staubpiste gerade gemeinsam Richtung Inuvik.

Mit vereinten Kräften wechselten die vier Männer den Reifen und fanden auch für technische Hürden wie unterschiedliche Felgen eine Lösung. Die größte Herausforderung war letztendlich wohl der Kampf gegen die stetige Mückenplage…

Abends saßen wir alle gemütlich im Nirgendwo zusammen und genossen die Mitternachtssonne bei einem wohlverdienten Feierabendbierchen.

Kuriosum Kanada

Alle reden hier von PermaFROST, uns ist selbst im T-Shirt noch zu warm. Und heißt es nicht MitterNACHT?! Hier scheint um Null Uhr die Sonne wie am hellichten Tage. Und ist ein HIGHWAY nicht eigentlich eine schnelle Hauptverkehrsverbindung in Ballungsgebieten? Wir rollen hier über eine staubige, steinige Schotterpiste namens Dempster Highway durch endlose Weiten. 😉

Kanadas​ Norden ist anders und in jedem Fall ein Erlebnis!

Hier am Arctic Circle haben wir ungefähr die Hälfte der rund 750 Kilometer des beeindruckenden Dempster Highways hinter uns. Und freuen uns sehr auf die noch folgenden Kilometer bis Inuvik!

Der Yukon – unendliche Weiten…

Wir schreiben das Jahr 2017, unser Wohnschiff Felix ist mit seiner Besatzung Petra und Stephan in den unendlichen Weiten des kanadischen Nordens unterwegs. Der Yukon ist eine etwas andere „Galaxy“, etwa so groß wie Deutschland, die Schweiz und Österreich zusammen, hat aber gerade mal die Hälfte der Einwohnerzahl​ unserer Heimatstadt Dormagen…

Wir „gleiten“ durch dichte Wälder, vorbei an Seen, navigieren zwischen Bergketten hindurch, treffen kaum andere „Erdlinge“, denn der Robert Campbell Highway, der eher ein „Trail“ ist, führt über knapp 600 Kilometer durch wildes Land. Könnt ihr euch vorstellen, auf der Fahrt von Köln nach München gerade einmal einem knappen Dutzend Autos zu begegnen und an ganzen zwei Dörfern mit je knapp 400 Einwohnern vorbeizukommen?

Es geht weiter Kurs Nordwest, denn es geht noch einsamer…

Alaska – wir kommen!

Als 1942 in den USA die Sorge wuchs, dass eine Invasion der Japaner in Alaska möglich sein könnte, wurde mit massivem Aufwand eine Landverbindung quer durch den kanadischen Busch geschlagen, um im Falle des Falles Truppen zur Verteidigung der US-Bundesstaaten in den Norden bringen zu können. Dabei galt es, endlose Wildnis, dichten Wald, Sumpf und Mückenschwärme zu überwinden.

Was ein Glück, dass wir erst 2017 hier unterwegs sind… Heute, 75 Jahre später, sind die rund 2.400 km mehr oder weniger gut asphaltiert, die Einsamkeit in der unendlichen Natur aber ist geblieben. Nur wenige Orte liegen, teilweise über 500 km voneinander entfernt, an diesem Alaska Highway. Wir sind schon gespannt, wieviel „Abenteuer“ auf der Route geblieben ist.

Wir sind in Dawson Creek, am Meilenstein „0“ dieser Strecke, angekommen. Die Vorräte sind aufgefüllt, vollgetankt haben wir bereits 120 km östlich in Alberta (Diesel ist dort billiger), die Haus- und Wartungsarbeiten sind erledigt. Jetzt kann es losgehen.

Ready for the north!

Kurzbesuch in der Werkstatt

Keine Sorge, ist nichts Schlimmes! Nur ein fälliger, aber immer wieder aufgeschobener Dichtungsaustausch an der Hinterachse.

In Port Alberni auf Vancouver Island konnten wir dann doch nicht widerstehen und haben es machen lassen. Denn wie es der Zufall will, lernen wir bei einem kurzen Zwischenstopp bei Berks Intertruck Steve kennen. Er kommt aus Deutschland, hat in einer Unimog-Werkstatt seine Ausbildung gemacht und die Chemie stimmt. Passt perfekt! Er freut sich, mal wieder an einem Unimog schrauben zu können, wir freuen uns, dass die Arbeit nach einem Tag erledigt ist. Steve und Stephan haben sich dafür auch gemeinsam unter den Felix und mächtig ins Zeug gelegt.

Ein großes Dankeschön an das Team von Berks Intertruck in Port Alberni: Dan, der Chef, (li.), Steve, der Mechaniker, (mi.) und Regan, der Servicemanager (nicht im Bild).

Wieder „on the road“

Endlich sind wir wieder unterwegs! Nach den Reparaturarbeiten am Felix waren wir reif für die Insel: also auf nach Vancouver Island. Einmal ganz rauf in den Norden und wieder zurück, schön war’s! Jetzt, hier in Tofino, geht unsere große Inselrundfahrt aber dem Ende zu, es gibt in Kanada ja schließlich noch so viel mehr zu entdecken.

Felix ist übrigens gut drauf, wie ihr sehen könnt. Er ist schon wieder im Hilfseinsatz …

Oh je, so viel Arbeit!

Große Wartung ist angesagt! Alle Bremsblöcke und Bremsscheiben sowie ein Kompressor sollen erneuert werden. Die Teile  (insgesamt 106 kg) hatten wir schon vorgeschickt.

Doch hier in Kanada kriegen wir eine Bremse nicht auseinander gebaut; alles festgesetzt und heiß geworden. Da hilft nur Hans aus Langley mit schwerem Werkzeug. Und der findet dann auch den Grund des Schadens: Eine Bremszange lässt sich nicht mehr justieren und ein Zylinder ist verklemmt. Dazu jede Menge Rost in diesem Bereich.

Also weitere Teile in Deutschland ordern und warten…