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Kalifornien

Carmel-by-the-Sea soll das netteste Städtchen an der Küste Kaliforniens sein und wir können bestätigen: Es rangiert ganz weit oben. Teures Pflaster, mit all den feinen Boutiquen, erlesenen Galerien und noblen Maklerbüros, aber wir wollen ja nicht kaufen, nur gucken. Und dafür ist Carmel wirklich sehr geeignet. „Schöner Wohnen“ steht hier hoch im Kurs und wer seine Villa mit Blick aufs Meer platzieren kann, hat schon gewonnen. Wir schlendern gemütlich durch die Sträßchen der einstigen Künstlerkolonie, lassen am Strand die Seele baumeln und spazieren entlang der Küste, linkerhand beneidenswerte Häuser unter Kiefern und Zypressen vor Augen, rechterhand Strand und Wellen.

Ein Stückchen weiter nördlich liegt Monterey, das hauptsächlich durch die Cannery Row, die Straße der Ölsardinen(-Konservenfabriken) bekannt geworden ist. Mittlerweile sind aus den Fabriken schicke Geschäfte und Hotels geworden und es riecht weniger nach Fisch denn nach Geld. Aber sehenswert ist es allemal. Ganz in der Nähe streckt sich die Old Fisherman´s Wharf in das Hafenbecken, bestückt mit allerlei Futterbuden und Souvenirläden.

Am Ende der weiten Monterey Bay landen wir in der Stadt Santa Cruz, ihres Zeichens Hochburg des Surfings und auf den ersten Blick eher so lala. Aber auf den zweiten Blick entdecken wir eine überraschend angenehme Innenstadt, fast schon ein bisschen europäisch. Der fest installierte Vergnügungspark direkt am Strand mit Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften ist zwar Wahrzeichen aber leider etwas lahm. Das liegt wahrscheinlich am grauen Wetter, das nicht gerade die Kundschaft anlockt.

Und dann endlich San Francisco. Felix arbeitet sich tapfer durch den dichten Stadtverkehr, er will unbedingt unter dem berühmten Fisherman´s Wharf-Zeichen am Hafen und vor allem vor der Golden Gate Bridge posieren. Also gönnen wir ihm das Vergnügen. Dann muss es ihm aber auch reichen, denn die weitere Stadtbesichtigung soll ohne Felix stattfinden.

Schwierig ist es auch in dieser Metropole mit einem Stellplatz, alle Campingplätze liegen weit außerhalb. Da findet Stephan heraus, dass von Vallejo, am Ende der San Pablo Bay im Norden von „Frisco“ gelegen, eine Katamaran-Fähre direkt und schnell nach San Francisco schippert. Und nach Vallejo müssen wir sowieso, denn dort stehen ein paar Besorgungen bei einem Unimog-Händler an. Also machen wir uns von San Francisco aus auf den Weg, in der Hoffnung, für die nächsten Tage in Vallejo am Hafen einen guten Stellplatz zu finden.

Es ist schon ein tolles Gefühl, mit Felix über die Golden Gate Bridge zu fahren. Nicht mal eben mit dem Mietwagen und vom SFO-Flughafen aus, sondern im eigenen rollenden Zuhause und nach der Durchquerung von Nordamerika. Irgendwie hat das einen anderen Stellenwert, ein bisschen Sentimentalität muss erlaubt sein.

In Vallejo werden wir sehr nett von Scott empfangen, wir merken gleich, dass wir es mit jemandem zu tun haben, der nicht nur mit Unimogs handelt, sondern davon auch begeistert ist. Und irgendwie scheint es eine Art Unimog-Familie zu geben, denn auch er lädt uns, wie Bill und Kathleen in San Diego, ein, ein paar Tage bei ihm stehen zu bleiben. Wir freuen uns über den Platz auf dem gesicherten Firmengelände und ebenso, dass wir von Scott und seinen Mitarbeitern sogar zum Hafen und zurück chauffiert werden.

Die Überfahrt nach San Francisco mit dem Katamaran ist eine tolle Sache, besonders der Blick auf die Skyline bei der Einfahrt in den Hafen ist perfekt. In der Stadt angekommen, befinden wir uns direkt mitten im Geschehen und starten das Sightseeing-Programm: Seelöwen zählen am bekannten Pier 39, Peking-Enten zählen in Chinatown, Kurven zählen in der berühmten schlängelnden Lombard Street. Und Hügel zählen, denn davon hat die Stadt mehr als genug. Ständig geht es auf und ab, insbesondere um den Telegraph Hill herum, auf dem der Coit Tower thront und einen umwerfenden Blick auf die Stadt bietet. Nur mit dem Cable Car fahren wir nicht, da zählen wir definitiv viel zu viele Leute in den Warteschlangen.

Wir laufen durch Downtown, deren Herzstück der Union Square ist, schnuppern ein bisschen Flower-Power-Luft in Haight-Ashbury, einem der vielen Viertel mit den wunderbar schnörkeligen viktorianischen Häusern. Der Alamo Square mit den „Painted Ladies“, dieser Postkartenmotiv-Reihe viktorianischer Villen, darf natürlich genauso wenig fehlen, wie die Golden Gate Bridge, die wir noch mal ganz in Ruhe vom Presidio Park aus auf uns wirken lassen. Von den beiden touristischen Hotspots Fisherman´s Wharf und Pier 39 aus blicken wir immer wieder auf die Gefängnisinsel Alcatraz und freuen uns dabei so richtig über unsere Freiheit, die wir auf Reisen genießen. San Francisco ist wirklich eine der schönsten Städte Amerikas, weil irgendwie anders.

Nach drei Tagen ziehen wir schließlich weiter, fahren zunächst durch flaches Farmland, bis es endlich in die Berge geht und wir den Yosemite National Park erreichen. Wir haben es befürchtet, wollen es aber eigentlich nicht wahr haben: Das Schild am Parkeingang macht uns unmissverständlich klar, dass alle dortigen Campingplätze voll belegt sind, dabei hat noch nicht mal die Reisesaison richtig begonnen.

Immerhin bekommen wir den Tipp, dass täglich die wenigen durch Stornierung freigewordenen Stellplätze per Warteliste vergeben werden. Das Prozedere verläuft folgendermaßen: Ab 8 Uhr können sich die unverbesserlichen Optimisten auf dem Campingplatz in die Liste eintragen, nachmittags um 3 Uhr werden die freien Plätze in der entsprechenden Reihenfolge vergeben.

Nachdem wir das gehört haben, fahren wir sofort zum Campingplatz, es ist Vormittag und wir schaffen es auf Platz 48 der Warteliste… Am nächsten Morgen sind wir schlau, stehen bereits um 7 Uhr früh vor dem Campingplatzbüro an. Und sind Nummer 16 in der Reihe, denn dummerweise waren andere genauso schlau… Doch wir geben die Hoffnung nicht auf, stehen am Nachmittag wieder parat.

Diesmal sind zehn Plätze zu vergeben, aber nicht alle aufgerufenen Leute sind pünktlich zur Vergabe erschienen. Die Spannung steigt, als die nächsten von der Liste nachrücken. Dann plötzlich fallen unsere Namen und wir können unser Glück kaum fassen, aber das Glück währt leider nur kurz. Der gute Parkranger hat es leider versäumt, mitzuzählen. Zehn Plätze waren zu vergeben, wir sind auf Platz 11 aufgerückt… Na prima! Knapp daneben ist auch vorbei.

Einen dritten Versuch starten wir erst gar nicht, nächtigen weiterhin vor den Toren des Nationalparks im Grünen und pendeln die folgenden Tage munter weiter.

Zentraler Besuchermagnet ist das Yosemite Valley. Und dieser Magnet zieht Karosserieblech magisch an, haben wir den Eindruck, denn schon am Vormittag schiebt sich eine Blechlawine über den Einbahnstraßen-Rundweg, die den restlichen Tag nicht abbrechen wird. Mit unseren Fahrrädern sind wir im Tal klar im Vorteil und können grinsend am mittäglichen Stau vorbeiradeln.

Auch auf den Wanderungen leiden wir nicht unter Vereinsamung, die dort stattfindende Völkerwanderung verhindert dies erfolgreich. Doch trotz des Hochbetriebs lohnt der Besuch des Yosemite Valleys unbedingt. Das sattgrüne Tal, eingerahmt von beeindruckenden Granitmassiven, die fast senkrecht aufragen, ist was für Auge und Seele.

Die bekanntesten Felswände sind zweifelsohne El Capitan und Half Dome, beides wahre Hingucker. Und wenn man genau hinguckt, sieht man sogar jede Menge Kletterer als winzige Punkte in der Wand hängen. Jetzt im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze, rauscht es zudem an allen Ecken und Enden, die zahlreichen Wasserfälle sprudeln auf Hochtouren.

Wesentlich ruhiger als im Yosemite Valley geht es in anderen Ecken des Nationalparks zu. Der Hetch Hetchy Stausee im Norden beispielsweise ist etwas abgelegen und auch hier sind die Granitmassive ganz schön eindrucksvoll, nur schimmert es diesmal am Fuße der Berge nicht sattgrün, sondern tiefblau.

Zum Tagesprogramm bei unserer täglichen Fahrt in den Nationalpark gehört von Beginn an die Frage in der Besucherinformation, ob die Tioga Road inzwischen geöffnet ist. Wer schon mal in dem Park war, dem ist der Tioga Pass sicher ein Begriff, den anderen sei es kurz erklärt. Die Tioga Road ist sozusagen der größte Knackpunkt bei jeder Reise durch den Westen Amerikas. Der Pass liegt auf rund 3.000 Metern Höhe, die Straße führt einmal von West nach Ost durch den kompletten Yosemite National Park, ist die meiste Zeit des Jahres gesperrt, da zugeschneit, und bietet eine enorme Abkürzung bei der Querung der Sierra Nevada, so sie denn geöffnet ist. Ansonsten fährt man ganz schön weite Umwege. Aber ab Mitte Mai etwa kann täglich damit gerechnet werden, dass sie eventuell unter Umständen möglicherweise freigegeben wird. Also lauern wir täglich auf die Nachricht, dass wir die auch landschaftlich lohnende Abkürzung nehmen können. Anstatt tagelang „hintenrum“ zu fahren, nutzen wir die Zeit doch lieber im Park.

Irgendwann reicht es uns aber mit Warten und Fragen, wir beschließen, einen allerletzten Versuch zu starten und ansonsten die rund 600 Kilometer Umweg anzugehen. Vor dem Kassenhäuschen am Parkeingang müssen wir halten, um unser Ticket zu zeigen, wollen anfahren und hören plötzlich nur ein lautes „Plopp“. Und ich höre Stephans Ausruf „Mist!“. Da stehen wir also vor dem Kassenhäuschen und die Hydraulikleitung zur Kupplung ist geplatzt. Und ohne Kupplung kein Fahren. Die Schlange hinter uns wird umgeleitet, ein hilfsbereiter Parkbesucher schleppt uns auf den nächsten Parkplatz und Stephan verbringt den Rest des Tages damit, die Hydraulikleitung zu reparieren. Aber so recht will die Sache nicht gelingen, beim ersten Druckaufbau springt die Leitung erneut ab und nach dem zweiten vergeblichen Versuch reicht es uns, wir erkennen, dass hier Abschleppen notwendig wird. Wir beschließen, Good Sam anzurufen.

Good Sam ist so etwas wie der ADAC-Schutzbrief für Reisemobile und wir sind froh, im Januar eine Mitgliedschaft abgeschlossen zu haben, denn Abschleppen ist ein teures Unterfangen und in dem Fall übernimmt nun der gute Sam das ganze Prozedere, sprich Organisation und Kosten. Dachten wir.

Zuerst lassen wir uns von Good Sam dazu überreden, einem von ihm beauftragten mobilen Mechaniker eine Chance zu geben, der gleich am nächsten Tag in der Frühe kommen soll. Wir sind skeptisch ob der Erfolgschancen, aber nun gut. Den Parkrangern bleibt nichts anderes übrig, als uns angesichts unserer offensichtlichen Fahruntüchtigkeit die Nacht auf dem Parkplatz stehen zu lassen, was eigentlich gegen alle Regeln verstößt.

Am nächsten Tag tut sich bis mittags erst einmal gar nichts. Im Laufe des Vormittags erhalten wir die Information, dass der Tioga Pass um 12 Uhr öffnen wird… Ironie des Schicksals? Am späten Mittag begibt sich Stephan zu den Parkrangern und baut dank deren Telefon eine Standleitung zu Good Sam auf. Ein gutes Dutzend Telefonate später ist klar, dass der Verein es weder schafft, einen Mechaniker zu schicken, noch ein Abschleppunternehmen zu finden, das Willens und in der Lage ist, uns aus dem Park zu holen. Am späten Nachmittag endlich erhalten wir die Freigabe, uns gegen Kostenerstattung selber um einen Abschleppdienst zu kümmern. Eine Stunde später haben wir mit Hilfe der Parkpolizei einen organisiert und zwei weitere Stunden später steht der Abschleppwagen vor uns. Geht doch, Sam!

Die Parkranger sind genauso erfreut und erleichtert wie wir, wobei wir nicht genau erkennen können, ob sie sich für uns freuen, dass uns nach zwei Tagen endlich geholfen wird, oder froh sind, uns illegale Übernachtungsgäste nicht noch eine Nacht dulden zu müssen.

Am Abend dann beginnt die abenteuerliche Fahrt einmal quer durch den ganzen Yosemite National Park bis ins kleine Städtchen Oakhurst. Der Abschleppwagen hat zwei Mann Besatzung und leider nur zwei Sitze, Stephan und ich müssen also mit der Schlafkabine hinterm Fahrersitz vorlieb nehmen. Wir hüpfen auf der Matratze wie Gummibälle auf und ab, während der große Laster mit dem hochgebockten Felix hintendran wie ein Schiff auf den schmalen, kurvenreichen Bergstraßen der Nacht entgegen schwankt und schaukelt. Unser Blick wandert abwechselnd von Felix hinter uns zu den steilen Abhängen neben uns, während Jeff und Marc auf den Sitzen vor uns die Ruhe selbst sind und auch im Dunkeln jede Kurve gelassen nehmen, denn schließlich kennen sie hier jeden Stein auswendig.

Nach nicht enden wollenden zweieinhalb Stunden stehen wir auf dem Hof des Abschleppunternehmens, auf dem wir die nächsten zwei Tage wohnen bleiben, während die hilfsbereite Belegschaft dem Felix zu einer komplett neuen Hydraulikleitung verhilft. Wir sind froh, denn das erspart uns eine weitere, diesmal ungleich längere Abschleppfahrt zurück zu „unserer“ Fachwerkstatt in Vallejo. Und ich bin besonders froh, denn damit verbringe ich meinen Geburtstag nicht in Abschleppwagen und Werkstatt, sondern per Mietwagen am wunderbaren Glacier Point mit Aussicht über das Yosemite Valley.

Am nächsten Tag ist Felix wieder fit, der Tioga-Pass offen, also ein letztes Mal in den Yosemite National Park hinein und direkt quer rüber auf die andere Seite der Sierra Nevada. Das „quer rüber“ ist eine tolle Bergstrecke, erst noch durch Wald, dann zwischen den blanken Granitkuppen hindurch. Tolle Panoramen, glasklare Bergseen und weite Moorflächen. Auf der Passhöhe liegt sogar noch dick Schnee, und gleich dahinter geht es rasch wieder hinunter ins Tal. Das Warten hat sich wirklich gelohnt.

Auf der anderen Seite der Sierra Nevada landen wir am Mono Lake, von Mondlandschaft umgeben, dessen großes Highlight die bizarren Tuffsteinareale am Ufer sind.

Ein Abstecher führt uns vom See weg in die abgelegene Ghost Town Bodie, eine einst wilde und blühende Minenstadt. Heute stehen bei weitem nicht mehr alle Gebäude, aber die dennoch zahlreichen Überbleibsel sind original bestückt. Hier wird nichts renoviert oder wieder aufgebaut, sondern nur in dem aktuellen Status konserviert. Beim Blick durch die Fenster auf das verschlissene und dick verstaubte Inventar haben wir wirklich das Gefühl, die Zeit ist stehen geblieben.

Ab Bodie und Mono Lake führt uns die Reise gen Süden, entlang der noch verschneiten Sierra Nevada, bis wir in Mammoth Lakes, einem kleinen, hochgelegenen Seen- und Skigebiet, selber im Winterwunderland landen. Zwei Grad und Schneefall im Mai, was ist denn das?! Hatten wir den ganzen Winter über nicht!

Kurz bevor es Richtung Death Valley geht, entdecken wir dank unseres Reiseführers ein Kleinod, die Alabama Hills. All die Filmemacher, die hier ihre Western gedreht haben, können nicht irren, die Gegend sieht wirklich nach Wildwest pur aus. Rundgeschliffene Steinbrocken in allen Größen und Formen tummeln sich vor der grandiosen Bergkulisse der schroffen Sierra Nevada. Grund genug, noch einen weiteren Tag zum Wandern, Klettern und Genießen dranzuhängen.

Jetzt aber ab ins Death Valley. Eigentlich ist es schon viel zu spät in der Jahreszeit, schließlich ist das Tal für die allerhöchsten Temperaturen überhaupt bekannt. Und tatsächlich, das Thermometer klettert schon jetzt im Mai tagsüber auf mehr als 45 Grad, selbst in der Nacht kühlt es nicht unter 38 Grad ab. Das ganze lässt sich nur aushalten, indem alle Aktivitäten spätestens mittags eingestellt werden. Dann beginnt die meist erfolglose Suche nach einem Schattenplätzchen, immerhin befinden wir uns in knochentrockener und fast baumloser Wüste.

Auf einem schattigen Picknickplatz am Straßenrand sehen wir einen VW T5 stehen, der uns schon zuvor im Park entgegen kam. Wir wenden sofort, als wir im Vorbeifahren den Schriftzug „Alemania“ lesen und bekommen zur Begrüßung ein „Wie lange sollen wir denn noch auf euch warten?“ zu hören. Prima, mit den beiden kann man gut auskommen, ist uns sofort klar. Als Resultat quatschen wir uns den Rest des Tages auf der Picknickbank und später auf dem Campingplatz mit Ingrid und Reinhard fest. Dass wir alle paar Minuten unter die Nase gerieben bekommen, hier in Nordamerika mit einem Unimog völlig fehl am Platze zu sein und damit gefälligst nach Südamerika zu fahren, lassen wir dabei geduldig über uns ergehen… :-).. Gut, die beiden haben das letzte Jahr dort auf Reisen verbracht und wissen sicher, wovon sie reden. Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege, die beiden verlassen das Tal des Todes, wir setzen hingegen während der wenigen erträglichen Stunden des Tages unser Besucher-Pflichtprogramm fort.

Dazu gehört die grandiose Aussicht vom Dantes View, die Rundfahrt über den Artists Drive durch die farbenfrohe Palette bunter Berge, das Erklimmen goldgelber Dünen und der Stopp an allem, was dazwischen anzutreffen ist. Zu den Höhepunkten zählen natürlich Zabriskie Point in den ockergelben Badlands und besonders die Salzflächen im Badwater Basin, mit rund 86 Metern unter Meeresspiegel tiefster Punkt Nordamerikas. Kurios, wenn man bedenkt, dass wir noch in den Alabama Hills mit über 4.400 Metern den höchsten Berg der USA außerhalb von Alaska vor unserer Nase hatten. Und die enorme trockene Hitze im Death Valley gegenüber dem Schnee bei Mammoth Lakes ein paar Tage zuvor, extremer geht es wohl nicht.

Auf dem Weg hinaus aus dem Death Valley und der unerträglichen Hitze besuchen wir Shoshone, ein Dorf mitten im Nichts, mit Tankstelle, Motel, Bar und Museum. Damit ist auch schon das Wesentliche erfasst und gerade deswegen finden wir dieses Nest so klasse. Der Inbegriff der Einöde, auf eine charmante Art und Weise.

Und prompt ist wieder ein Monat vergangen, die Tage und Wochen fliegen nur so dahin. Das merken wir auch daran, dass wir uns langsam Gedanken über eine neue Autoversicherung machen müssen. In Amerika wird die Versicherung jeweils nur für ein Jahr abgeschlossen und wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, dieses Jahr, unser erstes Reisejahr, ist im Juli vorüber. In Pahrump, einer Stadt, die man eigentlich nicht gesehen haben muss, hoffen wir, zu diesem Thema einen Schritt weiter zu kommen. Ob das letztendlich klappt, wird sich im nächsten Monat zeigen.