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Utah

Der neue Monat beginnt mit den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag. Hier in Torrey heißen die Festivitäten zwar nicht Independence Day sondern Apple Day und finden nicht am 4. Juli sondern bereits am 2. des Monats statt, aber das Ergebnis ist gleich: Ein buntes Völkchen aus Kindergarten, Seniorenkränzchen und Oldtimer-Liebhabern zieht auf einer Parade an fröhlichen, Fähnchen schwenkenden Zuschauern vorbei und feiert sich und das Land. Blau-Weiß-Rot überall, Patriotismus findet sich im kleinsten Dorf, aber auf eine absolut sympathische Art und Weise. Wir mischen uns unter die Leute am Straßenrand und wundern uns, wo die Menschenmengen heute herkommen. Torrey hat gerade mal um die 170 Einwohner und die laufen fast alle in der Parade mit.

Fortgesetzt wird das Fest später auf der Dorfwiese mit Apple-Pie-Wettessen, Wasserrutsche und kleinen Verkaufsständen. Irgendwie fühlen wir uns nach drei Tagen in Torrey fast zuhause.

Inzwischen ist das Wetter wieder stabiler und wir machen uns auf in den Capitol Reef National Park. Der hat seinen Namen weg durch die runden weißen Felskuppeln, die an das State Capitol in Washington erinnern, und die steilen Felswände, die einem Meeresriff gleichen. Der Hauptteil des Parks umfasst den sogenannten Waterpocket Fold. Das, worin Geologen eine schnöde Erdkrustenverwerfung sehen, ist für uns eine tolle Landschaft aus hohen Felsmassiven in den buntesten Farben, fein säuberlich Schicht für Schicht gestapelt.

Mitten im Park lädt eine kleine grüne Oase zum Picknick und, noch viel besser, Obstpflücken ein. Die Obstplantagen am Fremont River gibt es schon seit Urzeiten. Gerade sind die Aprikosen reif und wir können nicht widerstehen, pflücken, was das Zeug hält. So leckere Früchte sind im Supermarkt kaum zu kaufen. Was direkt in den Bauch wandert, ist kostenlos, das restliche Obst kann man „für ´n Appel und ´n Ei“ mitnehmen.

Wir schlagen weiter den Weg Richtung Norden ein, verlassen das Colorado Plateau und fahren durch Landschaft voller Ackerbau und Viehzucht. In dem kleinen Städtchen Manti sehen wir bei der abendlichen Durchfahrt, wie Leute ihre Klappstühle und Bollerwagen auf dem Bordstein verteilen und wir kombinieren scharf, dass hier heute, am 4. Juli, wohl noch was passiert. Also beenden wir die heutige Fahrt spontan und schauen uns noch einmal eine Parade zum Unabhängigkeitstag an. Anschließend versammeln sich die Kleinstädter auf der großen Sportanlage, um das Feuerwerk anzuschauen. Wir sind beeindruckt, was so eine kleine Stadt auf die Beine stellen kann. Als die Flutlichtanlage des Sportplatzes plötzlich ausgeht und zu dem Feuerwerk die patriotische Musik-Untermalung einsetzt, sind selbst wir etwas ergriffen.

Bald sind wir auch schon in Salt Lake City angekommen, Hauptstadt von Utah und Hauptstadt der Mormonen. So eine aufgeräumte, ordentliche, saubere Innenstadt haben wir noch nie in Amerika erlebt. Hier passt der alte Werbespruch „nicht nur sauber, sondern rein“ wie die Faust aufs Auge. Im Herzen der Stadt liegt als Hauptsehenswürdigkeit der Temple Square, Mutterkirche und Verwaltungssitz der Mormonen, von einer hohen Mauer umgeben, aber für Besucher frei zugänglich. Lange bleiben wir nicht allein, schnell werden wir von einer der zahlreichen jungen Mormoninnen angesprochen, die aus aller Herren Länder kommen und hier ein 18monatiges Volontariat im Dienste ihrer Kirche absolvieren. Das kurze Gespräch ist irgendwo zwischen Reiseleitung und Missionierung anzusiedeln und plötzlich stehe ich mit einer Ausgabe des Buch Mormon, der „Mormonenbibel“, in der Hand da, aber trotzdem hat die junge Frau keinen Erfolg mit der Bekehrung. Wir wollen doch nur gucken, nicht eintreten.

Und zu gucken gibt es viel, ebenfalls zu hören. Leider bleibt uns die Probe des weltberühmten Mormon Tabernacle Choir vorenthalten, befindet er sich doch ausgerechnet in dieser Woche, nach 18 Jahren, zum ersten Mal auf Auslandstournee. In Europa! So kann´s laufen.

Aber die beiden imposanten Orgeln, im Tabernakel und im Konferenzzentrum, bekommen wir im Rahmen von mittäglichen Konzerten zu Ohren. Das Konferenzzentrum kann manch andere Stadt vor Neid erblassen lassen, das große Auditorium beispielsweise, das nur für die halbjährlichen Generalkonferenzen der Kirche genutzt wird, fasst 21.000 Besucher. Wie viele Mormonen in dem imposanten Salt-Lake-Tempel Platz finden, erfahren wir nicht, dies ist das einzige Gebäude, zu dem uns Nicht-Mormonen der Zutritt verwehrt bleibt. Neben den großen, modernen Komplexen nehmen sich das Lion und das Beehive House, Wohnsitz der Kirchengründer aus dem 19. Jahrhundert, klein und bescheiden aus.

Die Kirche der Mormonen ist eine junge Kirche, jung an Jahren aber auch jung und weltoffen in ihrer Art. Stephan ist von dem modernen Touch ganz angetan (vielleicht aber auch hauptsächlich von den kurzen Röcken der durchweg hübschen Hostessen), während ich der Glaubensgemeinschaft eher skeptisch gegenüberstehe. Mir ist das alles ein wenig zu beseelt und heile Welt.

Hoch über der Stadt thront das Utah State Capitol, theoretisch religiös neutral, praktisch jedoch…, wer weiß das hier schon im Mormonenstaat. Was uns immer wieder wundert, ist die freie Zugänglichkeit der Parlamentsgebäude, bei allem Sicherheitswahn der Amerikaner. Kein Sicherheitscheck, kein Durchleuchten, keine Taschenkontrolle. Nur Unmengen an Sicherheitskameras haben uns im Visier.

Das Stadtzentrum von „SLC“ ist recht übersichtlich und, wie eingangs erwähnt, absolut sauber. Viele alte Häuser sind in den letzten Jahren neuen Shoppingkomplexen gewichen, eine Straßenbahn „made in germany“ verbindet die Stadtteile und sieht so ordentlich aus, wie wir es in Köln gerne mal erleben würden. Selbst die Stadtluft, von der wir nach drei Tagen genug geschnuppert haben, riecht irgendwie sauberer.

Na gut, mit der Luft über Antelope Island kann sie dennoch nicht konkurrieren. Antelope Island ist eine große Insel im Salt Lake, einige Kilometer nördlich von SLC, und als State Park geschützt. Eigentlich ist dort nicht viel los, und das gerade gefällt uns so gut. Leicht hügeliges Land, Fernsicht zur Stadt und über den großen Salzsee, eine alte Farm und, ach ja, die ersten Bisons, die wir auf unserer Reise zu Gesicht bekommen. Genauer gesagt, dutzende. Sie grasen auf den Wiesen neben der Straße, suhlen sich in Sandkuhlen, trotten in Grüppchen in der Gegend rum. Nur ins salzige Wasser trauen sich die großen, starken Tiere nicht so recht.

Ich bin da mutiger, will mir das Erlebnis der angeblichen Schwerelosigkeit nicht entgehen lassen. Und tatsächlich, durch den extrem hohen Salzgehalt trägt das Wasser so gut, dass Untergehen nicht klappt. Schwimmen leider auch nicht. Die Beine wollen einfach nicht unter Wasser bleiben. Auf dem Weg zurück zum Felix ist das Wasser schnell verdunstet und zurück bleibt eine dicke Salzkruste, die gehörig auf der Haut spannt. Der Name Salt Lake könnte glatt mit „Salzlake“ übersetzt werden.

Auf dem weiteren Weg nach Norden ist erst einmal Shopping angesagt. Nachdem ein Reifen bei der Abschleppaktion aus dem Yosemite National Park im Mai arg lädiert wurde, muss Ersatz her. Leider gibt es keinen einzelnen Gebrauchten, aber da unsere übrigen Reifen auch nicht mehr taufrisch sind und der ausgehandelte Preis vernünftig ist, bekommt Felix vier nagelneue Schluppen. Das Aufziehen auf die Felge übernehmen wir selber, irgendwo muss man ja sparen.

Idaho

Idaho streifen wir nur ganz kurz, erfahren aber dank der Nummernschilder an den Autos alles Wichtige über den Staat: „famous potatoes“, berühmte Kartoffeln… Gut, das erklärt dann auch die allgegenwärtige Landwirtschaft, die uns auf dem Weg vom Bear Lake, an der Grenze zwischen Utah und Idaho, bis nach Wyoming begleitet. Am Bear Lake gibt es im glasklaren Wasser Fisch zu gucken und in großen Bechern die „weltberühmten“ Raspberry Shakes zu schlürfen.

Wyoming

Nach der kleinen Idaho-Kartoffelecke sind wir schon im Cowboystaat Wyoming und fahren unseren nächsten großen Zielen, Grand Teton National Park und Yellowstone National Park, entgegen. Die Landschaft wird wieder hügeliger und bergiger, bis wir in dem netten Städtchen Jackson landen, Einfallstor in den Grand Teton National Park. Alles ist auf Wildwest getrimmt und auf den großen Andrang der Parkbesucher eingestellt. Etwas urig, etwas modern, auf jeden Fall touristisch. Hier im Ort ist dann für uns Shoppen angesagt, wir erstehen zwei Dosen Bärenspray. Ab hier werden wir die nächsten Monate stets durch Bärenland reisen und hoffen, die beiden Dosen nie einsetzen zu müssen.

Hinter dem Kassenhäuschen vom Nationalpark bekommen wir endlich die ersten schroffen Gipfel zu Gesicht. Vor der Bergkette breiten sich malerisch ein paar Seen aus und so fällt es uns gar nicht schwer, in dem Nationalpark einige Tage hängen zu bleiben, den andere Urlauber gerne in zwei Stunden schnell durchfahren. Hier haben wir auch Glück und finden immer einen freien Stellplatz auf den pflichtgemäßen Campingplätzen.

Der große, berühmte Nachbar macht es uns da leider nicht so leicht. Nicht nur, dass der Yellowstone National Park um ein Vielfaches größer ist, nein, er hat auch ein Vielfaches an Besuchern. Ohne Reservierung einen Campingplatz in taktisch günstiger Lage zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Also spielen wir unser altbewährtes Spiel und pendeln. Morgens ganz früh rein in den Park, abends an einer anderen Ecke wieder raus, um gleich außerhalb der Parkgrenzen ein Plätzchen für die Nacht zu finden. Bei den Entfernungen eine gehörige Fahrerei, aber was hilft es.

Innerhalb einer Woche schaffen wir es auf diese etwas umständliche Weise, so ziemlich jede erreichbare Ecke zu besuchen. Uns ist und bleibt ein Rätsel, wie die Reisegruppen, die von unzähligen Bussen ausgespuckt werden, den Park in acht Stunden Tagestour erleben wollen.

Die Vielfalt im Park ist schon enorm. Die allermeisten Gebiete sind unerschlossen, aber die Highlights für Besucher sind mit einer Rundstrecke, die wie eine Acht aussieht, miteinander verbunden. Im Osten tummeln sich große Bisonherden in weiten, grünen Tälern (oder auch schon mal seelenruhig auf der Straße), gräbt der Yellowstone River eine tiefe Schlucht in den namengebenden gelben Stein und breitet sich der riesige Yellowstone Lake aus. Im Westen raucht, blubbert und spuckt es an allen Ecken und Enden in den zahlreichen verstreuten Thermalfeldern.

Unsere Erkundungen starten wir mit der Fahrt am Ufer des großen Sees entlang, bis wir im Hayden Valley sattgrüne Wiesen und bullige Bisons finden. Diese zotteligen Urviecher in dieser lieblichen Landschaft. Und mittendrin ein kleines, hektisches, kläffendes Etwas. Ein kleiner Hund hat sich samt Leine vom Frauchen losgerissen, rennt wie von Sinnen auf die Bisonherde zu und bellt, was das Zeug hält. Die Bisonherde schaut sich das Spiel eine Weile an, schreitet dann geschlossen und demonstrativ auf den Kläffer zu. Derweil steht ein aufgelöstes Frauchen auf dem Parkplatz, schreit aus Leibeskräften, was Hund nicht im Mindesten beachtet, und ein Parkranger wohnt dem ganzen Spektakel schweigend bei. Was soll er auch tun? Und jetzt kommt der Cliffhanger. Ob der verrückte Hund das Abenteuer überlebt oder nicht, werden wir nicht erfahren. Nachdem der Stau auf der Straße sich aufgelöst hat, rollen wir gemächlich weiter.

Nächstes Ziel ist der Grand Canyon of the Yellowstone. Es ist zwar nicht DER Grand Canyon, aber was der Fluss hier im Sandstein geleistet hat, ist auch ganz beachtlich. Und überaus bunt.

Bunt geht es auch bei den heißen Quellen im Westen des Parks zu. Auf einer Handvoll Rundwegen spazieren wir durch die verschiedenen Thermalfelder und finden die Farben, in denen die Geysire und Wasserbecken schillern und leuchten, ganz toll. Uns ist das Naturphänomen nicht ganz neu, schließlich haben wir schon ähnliches in Island bestaunt, aber hier ist es – Amerika eben – alles noch eine Nummer größer. Leider auch der Besucherandrang. Aber das Visitor Centre ist perfekt darauf eingestellt, als besonderen Service kann man dort auf großen Leuchttafeln sogar verfolgen, wann mit der nächsten Eruption der einzelnen Geysire zu rechnen ist. Der gute alte Old Faithful hat dabei den härtesten Job, er hält die Ehre der Fontänen aufrecht und spuckt verlässlich so ziemlich alle 90 Minuten. Andere lassen sich da mehr Zeit, manchmal Stunden, manchmal Jahre.

Aber der Old Faithful macht seine Arbeit gut. Mit der gleichen Zuverlässigkeit und Regelmäßigkeit, mit der er ausbricht, schwappen ein paar Minuten vorher hunderte Touristen auf die dutzenden Sitzbänke, die im Halbkreis um das Wasserloch aufgestellt sind, und verebben nach dem Ausbruch genauso zügig wieder, wie das Wasser des Geysirs im Boden verschwindet.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Grand Prismatic Spring, auch wenn wir sie leider nicht aus der Höhe des benachbarten Berges sehen können. Der Wanderweg ist gesperrt, wegen Bauarbeiten, Bärenalarm oder sonst was. Schade, aber auch ebenerdig ist die rund 75 x 90 Meter große heiße Quelle eine farbenprächtige Augenweide.

Im äußersten Nordosten des Nationalparks ist noch einmal „Tiere gucken“ angesagt. Nach den ganzen schillernden bunten Farben der heißen Quellen gibt es beruhigendes Blau (Himmel) und entspannendes Grün (Wald und Wiesen) und dazwischen jede Menge zotteliger brauner Tupfer auf vier Beinen.

Die Zuckergusslandschaft der Mammoth Hot Springs Terraces ist unser letztes „Das-muss-man-gesehen-haben“ und die mächtigen Sinterterrassen sind wirklich sehenswert.

In dem kleinen Ort Mammoth Hot Springs werden wir zum Anhalten genötigt. Nicht nur von der dort beheimateten Rehherde, sondern wenig später auch von vier aufgeregten Fußgängern am Straßenrand, die kräftig mit den Armen rudern und uns bedeuten, wir sollen stehenbleiben. Durch das geöffnete Fenster rufen sie uns zu: „We have also Unimogs!“. Alles klar, das ist ein Argument.

Wie sich herausstellt, ist es die Unimog-Gruppe, mit der Bill und Kathleen aus San Diego in diesem Sommer nach Alaska reisen wollten. Jetzt sind die Unimogs tatsächlich auf dem Weg dorthin und bis vor ein paar Tagen waren Bill und Kathleen noch mit von der Partie. Wäre das ein „Hallo“ gewesen, die beiden dort zufällig wiederzutreffen. Wir denken noch immer sehr gerne an die Tage zurück, die wir bei den beiden in San Diego verbracht haben.

Montana

Über das kleine Städtchen Gardiner verlassen wir den Yellowstone National Park endgültig und lassen uns durch das Paradies treiben. Jedenfalls durch das schöne Paradise Valley, bis nach Livingston. Dort überlegen wir gerade, ob ein kleines Ladenzentrum unser Übernachtungsplatz wird, als wir mal wieder auf Felix angesprochen werden. Bei der Gelegenheit befragen wir die beiden Männer, ob es dort auf dem Parkplatz Probleme in der Nacht geben könnte. Einer von ihnen sieht zwar keine Gefahr, aber er bietet alternativ an, auch gerne mit zu ihm zu kommen, er hätte eine große Auffahrt am Haus. Okay, überredet, warum nicht. Schauen wir mal, was passiert.

Zunächst passieren wir die Stadtgrenze und fahren ein paar Kilometer raus aufs Land, und dann auf eine kilometerlange Hausauffahrt, die fast das Unspektakulärste an dem weitläufigen Grundstück ist. Unser Gastgeber Les grinst stolz von einem Ohr zum anderen. Dies ist definitiv besser als ein Supermarktparkplatz.

Ein beneidenswertes großes Holzhaus mit grandiosem Blick von der Terrasse, ein Gästehaus, das in Deutschland schon einfamilienhaustauglich wäre, alles umgeben von weiten Feldern und sonst nichts, dahinter die Berge, und alles seins. Bis auf die Berge, natürlich. So kann man leben. Der Tag klingt gemütlich mit Les und seinem Kumpel Greg auf der Terrasse aus. Das Haus steht uns Fremden offen und wir sind einmal mehr beeindruckt von der Offenheit und Gastfreundschaft der Amerikaner, aber ebenso von ihrer Selbstverständlichkeit, das, was sie erreicht haben, auch stolz zu zeigen.

Nach zwei Nächten auf der Auffahrt ziehen wir weiter, denn wir wollen nach Helena, Montanas Hauptstadt. Auf Reisen tritt immer wieder das Problem auf, dass man nie zur rechten Zeit am rechten Ort ist, wenn es irgendwo eine besondere Veranstaltung gibt. Hier hätten wir mal eine Chance: Am Ende des Monats findet das große Rodeo statt.

Auf Helena trifft, anders als man bei dem Namen vielleicht vermuten würde, nicht gerade die Beschreibung „die Schöne“ zu. Mit anderen Worten: Man muss die Stadt nicht unbedingt gesehen haben, obwohl wir, wie so oft, bei mehrmaligem Hinschauen doch noch gewisse Reize entdecken. Aber wir sind ja auch hauptsächlich wegen des Rodeos da. Und dort erleben wir drei Stunden muntere Unterhaltung: Von Kleinkindern, die auf Schafen reiten, bis Cowboys, die von bockigen Bullen fallen, ist alles dabei. Danach geht es auf den Rummelplatz, der in Montanas Hauptstadt nicht größer als in unserem deutschen Heimatort ausfällt, und weil uns keiner wegjagt, bleiben wir über Nacht direkt auf dem Kirmes-Parkplatz stehen. Schließlich sind wir ja auch „fahrendes Volk“, irgendwie.

Für den Juli ist unsere Fahrerei an dieser Stelle beendet. Weiter geht es im August und immer weiter Richtung Norden. Denn im Laufe des nächsten Monats läuft unser Visum für die USA aus und wir werden wieder in Kanada einreisen.